Isla Navarino: Eigentlich sollte heute das Trekking auf dem südlichsten Trek der Welt beginnen. Draußen jedoch schüttet es aus Kannen. Der Beagle-Kanal verschwimmt in einem milchigen grau. Die Schneegrenze liegt bei 150 Hm und das im Hochsommer. Willkommen in Feuerland auf der Isla Navarino.

Puerto Williams / Chile
Eine Nussschale bringt uns 10 Gäste in einer Stunde von Ushuaia (Argentinien) über den Beagel Kanal nach Puerto Navarino zur Isla Navarino (Chile). Eine Grenzstation im Nichts. Hier wird das Gepäck für das Protokoll halbherzig nach frischem Obst und Gemüse und nach Milchprodukten überprüft. Danach geht es über eine Holperpiste in den 2000 Seelenort nach Puerto Williams. Während sich das zu Argentinien gehörende Ushuaia als „Südlichste Stadt der Welt“ vermarktet, gehört das nur eine Bootsstunde entfernte Puerto Williams zur südlichsten bewohnten Siedlung der Welt. Nur noch der Leuchtturmwärter am Kap Horn lebt südlicher. Hier kommt nun wirklich eine Ende der Welt-Stimmung auf. Das einzige und dafür umso schönere Café mit Blick auf den Beagle-Kanal, bietet allen wartenden Trekkern für den südlichsten Trek der Welt Unterschlupf und heißen Kaffee und Kuchen.
Jeder kennt hier jeden. Sobald man läuft (wenn auch freiwillig) wird man mit dem Auto mitgenommen. Im Vorgarten stehen ab und an Pferde, die frei über die Insel laufen. Dienstags bringt die Fähre aus Punta Arenas Gas und Benzin. Jeden Freitag kommt frisches Obst und Gemüse. Bei schlechtem Wetter kommt keine Fähre. Einmal im Monat geht ein Schiff in das noch 35 km weiter entfernte Puerto Toro. Diesen Sonntag ist es soweit und das ganze Dorf spricht davon. Wir Touristen sollen uns die Chance nicht entgehen lassen, sagt man uns an jeder Ecke und deshalb sind alle Touristen der Insel auch dabei.



Blick auf den Beagel-Kanal.