Der Wecker klingelt. Es ist gegen 4 Uhr morgens und draußen noch stockdunkel. Zeit zum Zeltabbau. In bereits einer Stunde wird uns die Agentur abholen und zur chilenisch-bolivianischen Grenze bringen.
An der Grenze angekommen, warten bereits zahlreiche Jeeps auf ihre Kunden. Auch wir werden auf 2 Fahrzeuge verteilt. Das Gepäck wird auf dem Dach verschnürt. Wir (6 Personen) nehmen mehr oder weniger zusammengefaltet im Inneren des Wagens Platz. Doch bevor das 3-tägige Abenteuer Salar de Uyuni beginnen kann, müssen wir uns noch in die Menschenschlange vor dem Grenzgebäude einreihen, um unseren Einreisestempel für Bolivien zu erhalten. Der Wind weht eisig über das Hochplateau. Bis ich endlich an der Reihe bin, bin ich auch schon zu einem Eiszapfen erfroren. Nur wenige Stunden später und sobald die Sonne höher am Horizont steht, wird es zum Glück schön warm.
Der Salar de Uyuni ist die größte Salzpfanne der Erde. Einst ein prähistorischer See der austrocknete, ist die heute mehr als 10.000 Quadratkilometer große Fläche im Südwesten Boliviens ein Meer aus Salz, in dem sich kleine Inseln verstecken. Mit dem Jeep geht es zunächst von der Grenze durch die nicht weniger atemberaubende Vulkanlandschaft des Altiplano, bis wir schließlich am dritten Tag am Salar de Uyuni ankommen.
Unser bolivianischer Fahrer Geraldo bringt uns sicher über die staubigen und teils sandigen Pisten. Kaum haben wir die Grenze passiert, erwarten uns schon die ersten aufregenden Landschaften. Spiegelglatte Lagunen und Vulkane, die von Gelb-, über Braun- und sogar in Lilatönen schimmern.


Nur wenige Augenblicke später, verwandelt sich die Landschaft in eine Sandwüste. Sie wird auch wegen ihrer Farben die Wüste von Salvador Dalí genannt. Mutige Reiseradler kommen uns in dieser wilden und abgeschiedenen Natur entgegen. Ich bin beeindruckt. Unsere Reise geht zum Glück per Jeep weiter.

Langsam gewinnen wir stetig an Höhe. Auf 4770 m angekommen, dampft die Erde erneut. Schwefelsäulen steigen auf. Die Erde brodelt und bringt bunte Schlammtöpfe hervor.


Zum krönenden Abschluss des Tages erwarten uns an der Laguna Colorado neben beeindruckenden Farben auch zahlreiche Flamingos. 3 Arten sind in diesem einzigartigen Ökosystem zu finden, in dem sonst kaum Leben möglich ist.

Tag 2 startet, wie Tag 1 endete: Ein strahlend blauer Himmel begrüßt uns. Eine Naturschönheit reiht sich an die nächste, als wir durch das Tal der Felsen fahren.




Tag 3: Salar de Uyuni
Der Wecker klingelt erneut 4 Uhr morgens. Doch heute steht der unbestrittene Glanzpunkt unserer Jeepfahrt an: Der Salar de Uyuni zum Sonnenaufgang. Jetzt im März bedeckt eine dünne Wasserschicht große Teile der Salzwüste und verwandelt die Fläche in einen riesigen Spiegel. Mit Gummistiefeln ausgestattet, beobachte ich gespannt zum Sonnenaufgang dieses einzigartige Naturschauspiel, von dem ich auch schon so lange geträumt hatte…




